Deutschland ist Weltspitze im Dienstleistungsexport
Nach einem Anstieg von 7,6 Prozent im Jahr 2010 auf 172,6 Mrd. Euro hat es Deutschland in die Weltspitze der Dienstleistungsexporteure geschafft. Laut der Welthandelsorganisation WTO liegen nur die USA noch vor Deutschland, Großbritannien wurde auf Platz drei verdrängt.
Kommerzielle Dienstleistungen werden von deutschen Unternehmen meist im Zusammenhang mit Warenlieferungen, etwa bei der Projektierung oder der Inbetriebnahme von Anlagen exportiert. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW ist in den letzten Jahren vor allem der Export technologischer Dienstleistungen durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) rapide angestiegen. Zudem drängen IKT-Dienstleister, Architekten, das Handwerk oder selbst der Bereich Ausbildung in den Export.
"Es zeigt sich wieder, dass auch im Dienstleistungsbereich die breitgefächerte Aufstellung der deutschen Unternehmen, gerade des Mittelstandes, die Basis für den Erfolg der deutschen Wirtschaft auf dem Weltmarkt ist", so Ernst Leiste, Chefredakteur von Germany Trade & Invest. Inzwischen wird fast jeder zweite Euro durch Ausfuhrgeschäfte verdient. Auch wenn die traditionellen Branchen Maschinenbau, Elektrotechnik, Kfz- und chemische Industrie rund 60 Prozent aller Exporte ausmachen, holen andere Branchen auf: "Die Möbelindustrie hat ihre Exportquote von 15% Mitte der 90er Jahre auf rund 28 % im Jahr 2010 erhöht, die Textil- und Bekleidungsindustrie von 11 % (1970) auf 43% im vergangenen Jahr. Die Süßwarenhersteller sind sogar "Exportweltmeister", so Ernst Leiste weiter.
Laut einer Umfrage des DIHK ist für den Schritt ins Ausland nicht so sehr die kostengünstige Produktion (22 Prozent) ausschlaggebend, sondern unter anderem die Kundennähe und die Markterschließung.
Trotz der Verschuldungskrise in Europa und den USA und der weltweiten Konjunktursorgen sind die deutschen Unternehmen auf den Weltmärkten sehr erfolgreich: Im ersten Halbjahr 2011 stiegen die deutschen Waren-exporte um 15,7% auf 525,6 Mrd. Euro an, im Gesamtjahr dürfte die "1-Billion-Euro-Schwelle" wieder geknackt werden.
(Redaktion)
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